Auch wenn wir glauben, dass unsere Tattoos eine höchstpersönliche Entscheidung sind, völlig unabhängig von allem, was man so auf Instagram, Pinterest und im echten Leben sieht: Sie sind es nicht.
Der Mensch liebt Symbole und das, wofür sie stehen. Aber Symbole und ihre Bedeutungen sind sozial konstruiert – und sollen somit eine gewisse Gruppenzugehörigkeit signalisieren.
Klar, Körperkunst ist cool und Tattoos haben schon immer eine faszinierende Wirkung auf den Menschen ausgeübt. Aber auch Tattoos unterliegen banalen Trends.
Auch, wenn es zu einem bestimmten Zeitpunkt “cool” ist oder war, sich zum Emo oder zum Hipster zu transformieren: Irgendwann ist diese Zeit vorbei. Wer also glaubt, dass die kolossalen Tattoo-Sünden der 90er (man erinnere sich an das berühmte “Arschgeweih”) heute gar nicht mehr passieren könnten, der irrt. Denn auch unsere Unendlichkeitszeichen werden uns irgendwann auf den Nerv gehen.
Wir haben eine Liste erstellt, die du unbedingt berücksichtigen solltest, bevor du das nächste Mal deinen Tätowierer besuchst.
Hier sind die zehn typischsten Trend Tattoos der letzten Jahre:
1. Schwalben, Anker, Emo-Sterne
2008, als MySpace das Coolste überhaupt war, hat sich ein Trend entwickelt, den wir alle noch als “Emo” kennen.
Am Handgelenk eines jeden “Emo Kids” klimperten zig bunte Armkettchen, die schwarz oder bunt gefärbte Emo-Frisur wurde täglich mit fünf Liter Haarspray in Form gebracht und man tätowierte sich Sterne, bunte Schwalben und Anker an die Schultern und die Hüften, weil man glaubte, dass einen das jetzt besonders authentisch macht. Alles in allem war es eine stilverwirrte Zeit, die wir sehr gerne hinter uns lassen möchten.
2. Floral Stempel
Wer nicht zufällig Gärtner/in ist und die exotische Blütenpracht am Körper so zumindest durch die Arbeit legitimieren kann, der sollte sich gut überlegen, ob man sich wirklich einfach eine areca lutescens tätowieren lassen will. Die Gefahr, dass das Ganze dann ein bisschen nach “Ich wollte einfach ein Tattoo haben” schmeckt, ist relativ hoch.
3. Mini-Tattoos
Kleine Tattoos werden gerade total abgefeiert. Aber einige davon sind einfach zu klein, um die Zeit zu überstehen. Es wird nicht lange dauern, bis die ersten Mini-Tattoos zu nicht erkennbaren Farbflecken geworden sind.
Was bei Pinterest neben den Ringen an den Fingern, den französischen Nägeln und einem kleinen Tattoo am Handgelenk (man muss es nur sagen) gut aussieht, haben auch alle anderen: Mini-Federn, Unendlichkeitszeichen und Sterne: Trägt mittlerweile fast jeden.
4. Geometrische Tattoos
Irgendwann zwischen 2010 und jetzt, als Jutebeutel, 80s-Fashion und Nerd-Brillen sich ihren Weg aus der Öko-Schiene in die Kleiderschränke postpubertärer Tumblr-Girls gebahnt haben, hat der Hipster in uns beschlossen, sich auch ein Tattoo stechen zu lassen. Weil voll individuell und überhaupt YOLO.
Besonders beliebt: Geometrische Figuren (z.b. Dreiecke in sämtlichen Variationen. An sämtlichen Stellen.)
5. Songtext auf den Rippen
Zu der Zeit, als Megan Fox noch die heißeste Braut unter der Sonne war und unsere Lieblingsband irgend eine amerikanische Pop-Punk Band (Paramore, Blink 182 oder Simple Plan) war, wollten wir diese unbändige Leidenschaft (Musik, natürlich) auch für immer auf unserem Körper tragen.
Notenschlüssel fanden wir damals schon ein bisschen uncool, deshalb der Songtext.
Dafür haben wir drei Stunden in den unangenehmsten Verrenkungen auf der Tattooliege gelitten, weil man damals ja gar nicht wissen konnte, wie unglaublich weh es tut, sich die Rippen tätowieren zu lassen. Ach, was tat man nicht alles für die Leidenschaft.
6. Finger-Tattoos
Als Lana del Rey das Lolita-Gangster-Image etabliert, sich mit Born To Die und ihrer badass attitude in unsere Herzen gehaucht hat, wollten wir alle unsere Hände tätowieren.
Früher ein Zeichen möglicher Gang-Aktivitäten – heute modisches Accessoire zahlreicher It-Girls, wie Cara Delevingne, Miley Cyrus und Rita Ora.
Bedenke: Finger-Tattoos müssen oft nachgestochen werden, weil die Hände dauernd in Bewegung sind. Ein Verlaufen und Verblassen des Tattoos ist ebenfalls möglich – vor allem, wenn das Motiv zu klein ist.
Sollte man sich also sehr, sehr gut überlegen, vor allem, weil man Tattoos auf den Händen einfach immer sieht.
7. Schmetterlinge
Vermutlich auf der gleichen Sinnhaftigkeit Stufe wie Blumen und einzuordnen in die Kategorie “Einfach nur irgendwas stechen lassen".
Man bereut es leider (fast) immer. Vor allem, wenn man sich nicht nur einen Schmetterling, sondern gleich einen ganzen Schwarm tätowieren lassen hat.
8. China-Motive
Auch wenn der Kirschblütenbaum selbst etwas Schönes ist, solltest du sorgfältig überlegen, ob du die wilden Zweige wirklich auf dem Rücken haben wollen. Und die Tatsache, dass Tattoos mit chinesischen Schriftzeichen in den "Sünden der 90er Jahre"-Trash-Track schlüpften, war einfach bitter nötig.
Hoffen wir, dass die Zukunft uns bessere Zeiten und bessere Tinte bringt.
9. Das One-Word-Wonder
“Family”, “Love” oder “Forever”: Die Klassiker. Am besten noch als riesiges Lettering, auf der Brust. In Schnörkelschrift, natürlich. Ist aber eigentlich egal, was da steht: Lesen kann man es eh nicht.
10. Pusteblumen
Pusteblumen, deren Schirmchen sich in Vögel verwandeln: Momentan ein äußerst beliebtes Motiv. Wir sind uns zwar nicht ganz sicher, welche Bedeutung diese Mutation haben soll – aber wir finden’s einfach noch so lange süß, bis ein neuer Trend daherkommt.
Original Text by: Miss.At
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